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Wurfzelt 2 Seconds Easy von Quechua – Testbericht

Veröffentlicht in: Outdoor, Sport & Reisen - Testberichte | 0

Wurfzelte lassen sich extrem schnell auf- und wieder abbauen. So die Theorie. Wie schaut es in der Praxis aus? Ist ein Wurfzelt tauglich, um ein paar Wochen lang täglich auf- und abgebaut zu werden? Das werden wir in diesem Testbericht rausfinden.

Beim Decathlon habe ich das Wurfzelt „Quechua 2 Seconds Easy“ bestellt. Es gibt viele verschiedene Varianten, von diesem Modell verspreche ich mir folgende Vorteile:

  • Ausgelegt für 2 Personen: Platz zum Schlafen sollte reichen. Größer muss es nicht sein, je kleiner, desto unauffälliger. Das Gepäck wird sowieso im Auto bleiben.
  • Farbe dunkelgrün: Unauffällig und leicht zu verstecken.
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Der erste Eindruck

Kaum ist das Wurfzelt angekommen, muss es natürlich gleich ausprobiert werden. Ist der Aufbau wirklich in 2 Sekunden erledigt? Das klingt nach einer realitätsfremden Marketingansage… Probieren wir es aus: Also, Reißverschluss der Hülle aufmachen, Zelt rausnehmen, 2 Sekunden sind um. Ok, ein paar Sekunden mehr wird es dauern. Fixierbänder lösen, Halteclips öffnen, vorsichtig loslassen und das Zelt poppt auf. Knapp an der Nase vorbei, Glück gehabt. Da ist schon einiges an Dynamik dahinter!

Das Wurfzelt 2 Seconds Easy steht nach ca. 10 Sekunden. 2 Seconds? Wenn man nur das Aufpoppen stoppt: Ja. Easy? Auf jeden Fall.

Ohne Heringe ist das Zelt nicht wirklich gespannt. Das Innen- und Außenzelt berühren sich ganz deutlich. Die Heringe zu verwenden macht auf jeden Fall Sinn. Von anderen Zelten kenne ich so dünne Drahtteile, die beim ersten mal anschauen gleich umbiegen. Hier nicht: Die Heringe sind 5mm dick. Verstaut sind sie in einer in der Hülle eingearbeiteten Tasche. So kann man sie auch nicht irgendwo vergessen. Vorbildlich!

Der Platz innendrin ist geräumig, für 2 Personen zum Schlafen und aufrecht sitzen absolut ausreichend. Gepäck hat wenig Platz, wenn man viel davon hat, dann sollte es schon eine Nummer größer sein. Trekkingtouren wollen wir aber nicht damit machen (Dafür wären die Packmaße durch die runde Form auch äußerst ungünstig), sondern nur einen Schlafplatz haben. Das Auto ist sowieso immer in der Nähe uns so passt es super!

Zusammenlegen

Das Zusammenlegen gestaltet etwas schwieriger ohne die Bedienungsanleitung gelesen zu haben. Auch mit Bedienungsanleitung erschließt sich ein Schritt nicht wirklich: Wie kommt man von der „8“ auf die endgültige Form „o“? Ich habe erst Bedenken, viel Kraft beim Zusammenfalten aufzuwenden…

Es gibt jedoch ein Video bei Decathlon, dort wird das Zusammenlegen nochmal gezeigt. Ein bisschen Mut braucht es dann doch, den letzten Falt-Schritt zu tun. Und siehe da: Geschafft :-). Jetzt noch die Fixierbänder wieder dran und ab in die Hülle. Aufgeräumt.

Wie sich das Wurfzelt im rauhen Alltag bewährt, wirst du bald in diesem Testbericht erfahren.

Fazit nach 14 Tagen Dauertest

Aufbau

Der Aufbau geht zwar nicht in 2 Sekunden, jedoch trotzdem schnell. Damit das Kondenswasser im Wurfzelt nicht direkt wieder ins Innenzelt reinfließt, muss man es unbedingt mit den Heringen befestigen. Auch bei gutem Wetter. Wir haben uns jedesmal bei zu festem Untergrund über unseren Hering-Ersatz gefreut:

zeltheringe für steinboden

Abbau

Der Abbau kann auch schnell gehen, allerdings nur, solange das Zelt trocken ist. Wenn man jedoch die Feuchtigkeit nicht mit einpacken will, dann braucht man genügend Zeit in der prallen Sonne, bis alles getrocknet ist.

Unsichtbarkeit

Die Farbe dunkelgrün ist super. Einzig das Quechua-Logo auf den Seiten fällt auf.

Kondenswasser

Von Belüftung kann man nicht wirklich reden. Das Kondenswasser sammelt sich an der Innenseite vom Außenzelt und läuft dann zur Seite ab. So weit so gut. Allerdings ist der Abstand zwischen Innen- und Außenzelt so klein, dass es sehr schnell in das Innenzelt läuft. Gerade im Fußbereich (= Eingangsbereich) kann man es nicht vermeiden, dass man mit dem Schlafsack das Innenzelt ans Außenzelt drückt. Ein jeden Morgen nasser Schlafsack ist dann die Folge. Das Zelt dürfte gerne 20 cm länger sein, damit nicht bei trockenstem Wetter alles nass wird.

Regentauglichkeit

Der Eingang ist eine absolute Fehlkonstruktion. Wenn man ihn bei Regen öffnen will, dann regnet es direkt hinein. Selbst bei trockenem Wetter braucht man durch das Kondenswasser einiges an Geschick, um nicht einen nassen Lappen am Arm, auf dem Schlafsack oder im Gesicht zu haben, wenn man den Eingang öffnet.

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Kondenswasser auf Eingang

Wir haben uns sehr bald eine Plane in einem Baumarkt gekauft, die wir dann immer über unseren Platz gespannt haben. Unauffällig übernachten hatte sich damit erledigt.

quechua wurfzelt 2 seconds easy - überdachung

Empfehlung?

Klares Nein. Schade. Wir möchten keine weitere Nacht in diesem Zelt übernachten.

Manche Dinge vom Decathlon sind absolute Spitze wie unser Mini-Campingtisch. Andere leider nicht…

Die Alternative zum 2 Seconds Easy

Auf einem Campingplatz sind wir auf ein Vaude-Zelt unserer Nachbarn aufmerksam geworden. Leichte Konstruktion und es sah nach der durchregneten Nacht innerhalb kurzer Zeit trocken aus. Auf die Frage nach Erfahrungen mit diesem Zelt kam eine klare Antwort: Lieblingszelt seit mehreren Jahren. Und mit der ganzen Family haben sie bereits viele Zelte ausprobiert…

vaude mark l 3p

Vorteile:

  • Steht auch ohne Heringe
  • Großzügiger Abstand zwischen Innen- und Ausßenzelt
  • Durch die kleinen Vorräume bleibt der Regen draußen, auch wenn man am offenen Eingang sitzt
  • Gestänge ist außen, so dass das Zelt auch bei Regen aufgebaut werden kann

Das Zelt von Vaude machte einen guten Eindruck, wobei es gleich eine ganz andere Preisklasse ist. Vielleicht gibt es mal von mir einen ausführlichen Testbericht.

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